Zubereitung von Antibiotikasaft - Antibiotika bei Kindern: Dosierungsfehler sind ein häufiges Problem

Antibiotikasäfte: Bei der Zubereitung und Dosierung kommt es häufig zu Fehlern. (Foto: iStock)
Wenn Kindern ein Antibiotikasaft verordnet wird, liegt es an den Eltern, das flüssige Arzneimittel richtig zuzubereiten und zu verabreichen. Dass es dabei häufig zu Fehlern kommt, zeigt jetzt eine aktuelle Studie aus Frankreich.
Bevor ein Antibiotikasaft verabreicht werden kann, muss er richtig zubereitet werden. Das wirkstoffhaltige Pulver wird in der Regel in einer Flasche geliefert. Um eine Suspension herzustellen, muss Wasser bis zu einer Markierung aufgefüllt und dann kräftig geschüttelt werden. Schon bei diesem Schritt lauern die ersten Fehlerquellen.
Studie: Fehler bei Zubereitung und Dosierung
In einer aktuellen Studie untersuchten französische Forscher, wie häufig es zu Dosierungsfehlern kommt, wenn Erwachsene Kindern Antibiotikasäfte verabreichen. 100 Personen nahmen an der Untersuchung teil. Sie erhielten ein Rezept für ein Antibiotikum und wurden von einem Apotheker über die richtige Anwendung informiert. Im Anschluss erfolgte der „Praxistest“: Die Studienteilnehmer setzten den Antibiotikasaft an und dosierten die vorgegebene Menge. Dabei wurden verschiedene Fehler beobachtet: So wurde etwa das Wasser nicht bis zur richtigen Markierung aufgefüllt oder die Flüssigkeit wurde nicht ausreichend geschüttelt und blieb deshalb klumpig. Häufig wurde die Suspension auch zu früh, also vor Absetzen des Schaumes, in den Dosierlöffel gefüllt. Bei der Auswertung stellten die Wissenschaftler fest, dass die Fehler, die die Eltern bei der Herstellung der Suspension machten, ungefähr bei jeder zweiten Zubereitung die Gefahr einer Über- oder Unterdosierung zur Folge hatte. Auch bei der korrekten Anwendung des Dosierlöffels gab es Probleme. Mehr als der Hälfte der Eltern gelang es nicht, die richtige Menge abzumessen - da die 2,5-ml-Markierung mit der 5-ml-Markierung verwechselt wurde, kam es dann zu einer Unterdosierung. Offenbar sind Dosierspritzen im Vergleich zu Dosierlöffeln leichter zu handhaben, denn hier lag die Fehlerquote nur bei 10 Prozent. Ein weiteres Ergebnis: Während die Mütter bei der Zubereitung des Saftes besser abschnitten, hatten die Väter bei der Dosierung die „Nase vorn“.