Auch wenn nicht jeder Diabetiker die gleichen Folgeschäden entwickeln muss – Kontrolle und Behandlung können das potentielle Risiko senken und die Angst nehmen.
Wichtig zu wissen: Gerade Typ-2-Diabetes, also die weitaus häufigere Diabetes-Form, verläuft im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes oft lange Zeit symptomlos und schleicht sich regelrecht in das Leben der Patienten ein. Schließlich ist hier die Insulinproduktion zunächst noch intakt und spezifische Diabetes-Symptome bleiben häufig aus. Nicht selten wird daher die Diagnose Diabetes geradezu zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung gestellt. Umso wichtiger ist es daher, eine gezielte und frühzeitige Diagnose mittels der regelmäßigen Blutzuckerkontrolle und der erhöhten Sensibilität für Warnzeichen des Körpers möglich zu machen.
Regelmäßige Blutzuckerkontrolle – gerade für Risikopatienten wichtig!
Grundsätzlich gilt im Hinblick auf die frühzeitige Diagnose von Diabetes: Lassen Sie die Blutzuckerwerte, genauer gesagt den Nüchternblutzucker, ab dem 45. Lebensjahr etwa alle drei Jahre kontrollieren. Eine jährliche Kontrolle wird Patienten mit erhöhtem Diabetes (Typ 2)-Risiko empfohlen. Zu den Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes zählen u.a.:
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Hoher Blutdruck
- Diabetes in der Familie (Eltern, Großeltern, Geschwister)
- bei aufgetretenem Schwangerschaftsdiabetes
Warnsignale ernst nehmen - Diabetes Symptome erkennen
Grundsätzlich gibt es einige Warnzeichen, die erste Symptome eines Diabetes sein können:
- Starker Durst
- Vermehrter Harndrang und häufiges Wasserlassen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Sehstörungen
- Schlecht heilende Wunden
- Wadenkrämpfe
- Pilzinfektion im Genitalbereich
- Juckende Haut
Ein starker Gewichtsverlust sowie der Geruch nach fauligem Obst bzw. Nagellackentferner (Grund: Bildung von Ketonkörpern wie z.B. Azeton beim Abbau von Fett) sind mögliche Symptome, die speziell bei Typ-1-Diabetes auftreten können.
Bemerken Sie eines oder mehrere der Symptome, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und den Blutzucker mittels der gängigen Diagnoseverfahren bestimmen lassen.
Gängige Diagnose-Verfahren bei Diabetes
Ein erster und einfacher Test bei Verdacht auf Diabetes ist die Messung des Nüchternblutzuckers. Der Patient erscheint dazu nüchtern in der Praxis und es wird Blut aus der Fingerkuppe oder der Vene abgenommen. Ein Wert des Nüchternblutzuckers von über 125 mg/dl gilt als Grundlage für die Diagnose von Diabetes. Gegebenenfalls ist eine erneute Blutzuckermessung am nächsten Tag nötig.
Zur Absicherung der Diabetes-Diagnose kann zusätzlich ein sogenannter Glukose-Toleranztest durchgeführt werden. Dazu trinkt der Patient auf nüchternen Magen ein Glas mit einer Traubenzucker-Lösung. In einem Abstand von zwei Stunden wird der Blutzucker gemessen. Wird auch hier ein gewisser Messwert überschritten, kann dies als weiteres Indiz für Diabetes gewertet werden. Die Messung des Zuckers im Urin spielt heute im Rahmen der Früherkennung von Diabetes eine eher untergeordnete Rolle.
Gilt die Diagnose Diabetes als gesichert, werden in der Regel weitere Untersuchungen z.B. von Augen und Nieren durchgeführt, um ggf. bereits existierende Folgeschäden zu erkennen. Alle Daten sowie die verordneten Medikamente werden im für alle Diabetiker obligatorischen Gesundheits-Pass Diabetes festgehalten. Darüber hinaus sollten Diabetiker ab sofort immer einen Diabetiker-Ausweis bei sich tragen, der Dritte im Notfall über ihre Krankheit und einzuleitende Maßnahmen informiert.
Sonderfall diabetisches Koma
Eine unmittelbare Behandlung mit Flüssigkeit und Insulin ist im Sonderfall des diabetischen Komas (bei Typ-1-Diabetes) notwendig: Hier kommt es zu einer regelrechten Überflutung des Körpers mit sogenannten Ketonkörpern, die beim durch Insulinmangel begünstigten Fettabbau entstehen.
Typische Symptome bei einem diabetischen Koma, die einen sofortigen Arztbesuch bzw. die Verständigung des Notarztes notwendig machen:
- Tiefes und schweres Atmen
- Deutlicher Azetongeruch (Geruch nach faulem Obst bzw. Nagellackentferner) des Atems
- Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Starke Austrocknung der Haut bzw. der Schleimhäute
- Ggf. Bewusstlosigkeit
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