Häufigkeit der Blutzuckermessung: Von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich
Um Blutzuckerschwankungen möglichst genau im Blick zu behalten, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, wann und wie oft Sie Ihren Blutzucker messen sollten. Die Häufigkeit liegt zwischen 2 und 42 Messungen pro Woche – abhängig zum Beispiel von der Art des verabreichten Insulins oder der eingenommenen Tabletten.
Zusätzliche Messungen sind in der Regel erforderlich bei:
- Verdacht auf hohe Blutzuckerwerte
- Symptome einer Unterzuckerung
- Symptome einer Überzuckerung (z.B. starker Durst, vermehrter Harndrang; bei schwerer Überzuckerung: Geruch des Atems nach faulem Obst oder Nagellackentferner)
- Krankheit
- Körperlicher Aktivität (Blutzuckermessung vor, während und nach der Bewegung; siehe Diabetes und Sport)
- Auf Reisen (z.B. bei Zeitverschiebung), siehe Diabetes und Reisen
- Bei Unwohlsein
Vor- oder nach dem Essen Blutzucker messen?
In der Regel wird der Blutzucker vor dem Essen bestimmt, denn die individuell mit Ihrem Arzt bestimmten Zielwerte beziehen sich üblicherweise auf den Nüchtern-Blutzucker. Es gibt allerdings Situationen, die das Messen des Blutzuckers nach dem Essen erforderlich machen.
Zum Beispiel:
- Bei Verdacht auf hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen
- Bei der Einnahme bestimmter Medikamente
- Bei Verdacht auf Unterzuckerung nach dem Essen
- Während der Schwangerschaft
Sprechen Sie hierzu auch mit Ihrem Diabetologen.
Die Blutzuckermessung richtig durchführen: Darauf kommt es an
Damit bei der Blutzuckermessung tatsächlich verlässliche Wertegeliefert werden können, sollten Sie einige Grundregeln in Sachen Blutzuckermessen beachten:
- Vor dem Messen immer Hände waschen und gut abtrocknen
- Kein Eincremen (z.B. mit Sonnencreme vor dem Messen)
- An der Außenseite der Fingerbeere und nicht an der Fingerspitze (erhöhte Sensibilität aufgrund vieler Nerven) stechen
- Die Fingerbeere nicht drücken oder quetschen (Verdünnung des Bluts durch Gewebeflüssigkeit und dadurch verzehrte Messwerte) - am besten vorher den Finger etwas massieren, um genügend Blut zu erhalten
- Idealerweise dient ein Blutstropfen in Stecknadelkopf-Größe zur Blutzuckermessung
Um auf Nummer sicher zu gehen: Lesen Sie hier mehr über typische Fehlerquellen beim Blutzuckermessen und wie Sie diese vermeiden können.
Lückenlos, umfassend, gründlich: Das Blutzuckertagebuch richtig führen
Protokollieren Sie die Messergebnisse, die Ihnen Ihr Blutzuckermessgerät liefert, immer in einem Blutzuckertagebuch, das für den nächsten Arztbesuch eine unverzichtbare Gesprächsgrundlage darstellt.
Für eine umfassende Analyse der Messergebnisse ist es grundsätzlich unverzichtbar, einige wichtige Zusatzinformationen in seinem Blutzuckertagebuch festzuhalten. Dazu zählen mitunter:
- Messwert vor oder nach dem Essen?
- Menge an Kohlenhydraten
- Eingenommene Medikamente
- Sportliche Aktivität
- Stress
- Krankheit
- Unwohlsein
- Unterzuckerung
Noch ein Tipp: In einer Diabetes Schulung erlernen Betroffene unter anderem alles rund um das Thema Blutzucker messen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem betreuenden Arzt.